Zum 1. Mai 2024 ist die erste saarlandweite ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) für Patientinnen und Patienten mit Kopf- oder Halstumoren am CaritasKlinikum Saarbrücken gestartet. In dem ASV-Team arbeiten Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen aus dem Krankenhaus mit niedergelassenen Praxen und externen Partnern interdisziplinär zusammen, um so die bestmögliche Versorgung bei der hochkomplexen Behandlung dieser Tumore sicherzustellen. Das ASV-Team stellt sicher, dass alle erforderlichen und durch das Team erbringbaren Untersuchungen und Behandlungen bei Bedarf und so schnell wie möglich verfügbar sind.
In die neue ambulante spezialfachärztliche Versorgung können Patientinnen und Patienten mit gesicherten bösartigen Erkrankungen u. a. der Lippe, Mundhöhle, Rachen, Nasenhöhle, Kehlkopf sowie Melanome Lippen, Ohr und Hals überwiesen werden. Auch Beschwerden, die in direktem Zusammenhang mit der Behandlung in der ASV stehen (Therapienebenwirkungen, Komplikationen und akute unerwünschte Behandlungsfolgen), werden dort behandelt.
„Es reicht lediglich eine Überweisung mit einem Kreuz bei ‚Behandl. gemäß §116b SGB V‘ vom behandelnden Vertragsarzt, um die gesamte Bandbreite der zur Verfügung stehenden Angebote zu erhalten“, erklärt Prof. Dr. med. Klaus Bumm, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, plastische Operationen. Als ASV-Teamleiter koordiniert er die Behandlung und sorgt für eine fachübergreifende Abstimmung: „Für unsere Patientinnen und Patienten gewährleisten wir ein optimales Behandlungsergebnis und eine umfassende onkologische Versorgung.“
Die Überweisung ist zwei Quartale gültig. Danach ist eine erneute Überweisung erforderlich und möglich, sofern die Voraussetzung/Einschlusskriterien für eine ASV Behandlung erfüllt sind. Zusätzlich zu den Untersuchungen und Behandlungen durch die spezialisierten Fachärzte und Partner gibt es im Rahmen der ASV auch weitere Unterstützungsangebote, die beim täglichen Umgang mit der Erkrankung hilfreich sein können. Dazu gehören auch Fachpflegekräfte, Onkolotsen, Sozialdienst, Aromatherapie, Schmerztherapie und Palliativmedizin, Physiotherapie, psychoonkologischer Dienst, Ernährungsberatung, Seelsorge sowie die Angebote von Selbsthilfeorganisationen. Nach erfolgreicher Behandlung und Therapie erfolgt ein umfassendes individuelles Abschlussgespräch, in dem die notwendigen weiteren Behandlungsschritte durch die niedergelassenen Ärzte in der Regelversorgung besprochen werden. „Durch die enge Zusammenarbeit und Verzahnung ist eine optimale Versorgung bestens gewährleistet“, so Chefarzt Prof. Dr. med. Klaus Bumm. „Bei einem Verdacht auf ein Rezidiv können die Patienten direkt zurück in die ASV kommen.“
Im Saarland gibt es zum jetzigen Zeitpunkt insgesamt fünf ASV-Teams unterschiedlicher Fachrichtungen, davon allein vier im CaritasKlinikum Saarbrücken. „Wir sind hier Vorreiter bei der Zusammenarbeit von ambulanter und stationärer sowie sektorübergreifender Versorgung. Kurz zusammen gefasst bedeutet ASV klare Strukturen, eine zentrale Steuerung, umfassende Informationen, weniger Wartezeiten und weniger Bürokratie für unsere Patientinnen und Patienten,“, erklärt Margret Reiter, Ärztliche Direktorin des CaritasKlinikum Saarbrücken. „Es gibt Krankheitsbilder, bei denen viele Abklärungen und viele Untersuchungen notwendig sind. Da ist es gut, wenn alles über eine Stelle läuft, die Diagnostik und Therapie im Netzwerk erfolgen kann und die Wege so kurz wie möglich sind. Mit der ASV gewährleisten wir eine bestmögliche Versorgung und geben alles, um den Weg in dieser schwierigen Situation so erträglich wie möglich zu machen.“
Informationen und Kontakt:
Telefon: (0681) 406-1401, hno_anmeldung@caritasklinikum.de
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